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Radfahren will gelernt sein

Das Foto zeigt die Teilnehmerinnen des Vormittagskurses zusammen mit Helmut Hodde, Verkehrswacht (1. von links), die Dozentin Trees Debeerst-Debevere, ADFC (2. von links) und Gertrud Berning, ADFC-Tourenbegleiterin (rechts)

Während bei uns das Radfahren – zumindest in ländlichen Regionen – in der Regel im Kindesalter spielerisch erlernt wird, müssen  sich Erwachsene oftmals deutlich stärker anstrengen, kleinere Stürze mit entsprechenden Blessuren eingeschlossen.  In zwei „Radfahrkursen für  Frauen und Männer aller Kulturen“  lernten in den vergangenen  zwei Wochen 14 Frauen aus Albanien, Kolumbien, Marokko, Pakistan, Palästina,  Syrien und Somalia  auf dem Verkehrsübungsplatz die Grundlagen des Radfahrens und die Straßenverkehrsregeln.

„Ohne diesen Kursus würde ich mich nicht trauen, auf ein Rad zu steigen“ erklärt Maria Uribe Leal aus Kolumbien. „Ich möchte meine Kinder zum Kindergarten fahren“  ist die Motivation von Sabra Bansalmia aus Marokko. Das viele ältere Menschen noch Radfahren, spornt die jungen Frauen zusätzlich an. „Was 80-jährige können, müssten wir, die wir 50 Jahre jünger sind, eigentlich auch schaffen“, so Sumaya Al Bary aus Syrien. Siham Eloukary aus Marokko hat von ihrem Fallmanager den Hinweis bekommen, dass ein Arbeitsplatz  Mobilität voraussetzt. Je geringer die Mobilität, umso schwieriger stellt sich die Arbeitsplatzsuche dar.

2015 wurden die 23 Räder – 9 Roller für den Einstieg, 9 kleinere Räder und 5 normale Räder für Erwachsene – angeschafft, finanziert über Sponsoren. Beteiligt an dem Gesamtprojekt sind vier Partner mit klar abgesprochenen Aufgaben: der ADFC (Allgemeiner deutscher Fahrradclub) ist für den Unterricht verantwortlich und vermittelt die qualifizierte Dozentin, die Verkehrswacht stellt den Verkehrsübungsplatz zur Verfügung, bietet Unterstellmöglichkeiten für die Räder und ist für den Shuttle der Teilnehmer/innen vom Busbahnhof zum Verkehrsübungsplatz und zurück verantwortlich, der Verein „Willkommen im südlichen Emsland – Integrationslotsen e.V.“ stellt die Räder zur Verfügung und akquiriert Teilnehmer/innen für die Kurse und die VHS schließlich ist für die Einrichtung und Durchführung der Kurse sowie für die Werbung verantwortlich. Die inzwischen vier-jährige Kooperation funktioniert reibungslos.

Werden die Räder in Lingen nicht benötigt, stehen sie für Kurse in der Umgebung – im letzten Jahr in Nordhorn und Emsdetten – zur Verfügung.

Für berufstätige  Interessenten, die nur abends oder am Wochenende Zeit für einen Kursbesuch haben, können zusätzliche Kurse angeboten werden. Anfragen an den Verein.

Der Verein „Willkommen im südlichen Emsland – Integrationslotsen e. V.“ wurde im März 2016 in Lingen gegründet. Zweck des Vereins ist es, Zuwanderer bei der Integration zu begleiten und zu unterstützen.

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