Berufliche Integration Schwerpunkt der Integrationslotsen

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Berufliche Integration Schwerpunkt der Integrationslotsen

Einige Teilnehmer/innen mit der Dozentin Lena Diers (2. von links) im Mathematik-Grundkursus, den der Verein in Kooperation mit der VHS anbietet.

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Beruflich Fußfassen, eine solide Ausbildung absolvieren, einen Arbeitsplatz finden, von dem man sich und die Familie ernähren kann, unabhängig von staatlichen Leistung werden: das sind die Wünsche vieler bei uns Zuflucht suchender Menschen. Aber der Weg ist mühsam, Rückschläge nicht selten und ein „langer Atem“ zwingend erforderlich.

sen Weg begleiten, in vielen schwierigen Situationen unterstützen, auch Konflikten mit Behörden nicht aus dem Weg gehen, das sind die Aufgaben, die die ehrenamtlichen Integrationslotsen im südlichen Emsland seit Jahren wahrnehmen. Vielleicht nur ein „Tropfen auf dem heißen Stein“, aber ein wichtiger. Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung des Vereins wurden dafür die notwendigen Voraussetzungen geschaffen.

Die Aufgaben haben sich verändert, in dieser Einschätzung waren die Integrationslotsen aus Emsbüren, Lengerich, Lingen und Spelle im Verein „Willkommen im südlichen Emsland – Integrationslotsen e.V.“  einig. Nicht mehr die Ersthilfe steht im Vordergrund, jetzt sind Unterstützung beim Erwerb fortgeschrittener Deutschkenntnisse für Ausbildung und Studium (B2 und C1 Niveau), bei der Suche nach Ausbildungs- und Arbeitsplätzen, bei der Erstellung aussagekräftiger Bewerbungsunterlagen gewünscht. Inzwischen hat sich auch bei den Zuwanderern vielfach die Auffassung durchgesetzt, dass nur eine fundierte Ausbildung Voraussetzung für eine berufliche Zukunft darstellt.

Diesen Prozess unterstützen viele Integrationslotsen durch Nachhilfe (Vorbereitung auf den Hauptschulabschluss), Sprachunterricht und Prüfungsvorbereitung, Besuch von Jobmessen und Organisation von Betriebsbesichtigungen in Kooperation mit der IHK, einen Mathematik Grundkursus zur Vorbereitung auf eine Ausbildung oder die Akquise von Ausbildungsstellen. Ärgerlich sind nach wie vor Situation, in der ein Ausbildungs- oder Arbeitsplatz – mit Unterstützung eines Integrationslotsen – gefunden wurde, jedoch die Arbeitserlaubnis aufgrund des Aufenthaltstitels versagt wird. Heißt es nicht immer wieder, dass Fachkräfte händeringend gesucht werden? Eine Anpassung der aufenthaltsrechtlichen Regelungen an die Bedarfe des Wirtschaftsstandorts Deutschland scheint dringend geboten.

Daneben bleiben die üblichen Aufgaben der Integrationslotsen natürlich weiterhin bestehen: regelmäßige, meist wöchentliche Treffen in allen Orten , in denen der Verein aktiv ist, Begleitung zu Behörden, Ärzten/Krankenhäusern, Schulen und Kitas,  Unterstützung bei der Wohnungssuche, Auseinandersetzung mit  Vermietern bei falschen Betriebskostenabrechnungen oder Schimmel in der Wohnung usw. Gerade in den Gemeinden sind Fahrdienste auf Grund des mäßig ausgebauten ÖPNV nach wie vor zwingend erforderlich.

Neben der einstimmigen Verabschiedung des Wirtschaftsplans und einer ausführlichen Information über die Umsetzung der Datenschutzgrundverordnung wurde Doris Sager als Vertreterin Emsbürens einstimmig in den Vorstand des Vereins gewählt. Der Vorsitzende des Vereins, Jürgen Blohm, dankte der aus persönlichen Gründen ausscheidenden Beata Szymanik-Feldmann für ihren engagierten Einsatz in den vergangenen drei Jahren. Gerade im letzten Jahr hatte die Umsetzung eines größeren Projekts in Emsbüren einen großen Einsatz erfordert.

Der Verein „Willkommen im südlichen Emsland – Integrationslotsen e. V.“ wurde im März 2016 in Lingen gegründet. Zweck des Vereins ist es, Zuwanderer bei der Integration zu begleiten und zu unterstützen.

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